Angst
3. Juli 2010
Jahrzehntelang lag sie „friedlich“ im Boden, die Bombe. Jetzt ist sie explodiert. Liegen noch mehr solche Dinge unter unseren Füßen? Angst! Von einer Stunde auf die andere haben wir keinen Präsidenten mehr: einfach abgehauen! Gibt es weitere Menschen, vielleicht sogar in meiner Nähe, die mich verlassen werden? Angst! Gestern hatte ich noch ein gutes Auskommen. Heute ist mein Besitz nur noch einen Bruchteil wert. Bin ich morgen arm? Angst!
Brutal werden wir gelegentlich aufgeschreckt. Wir werden erinnert an das, was wir „eigentlich“ wissen. Jederzeit kann Schreckliches passieren. Von heute auf morgen kann ich allein sein, krank, arm. Das ist nicht neu! Das war immer so. Unserer Zeit fehlen aber die „Heilmittel“. Nein, sie fehlen nicht, sie liegen bereit – allerdings vielfach ungenutzt. Verborgen stecken sie in scheinbar veralteten Texten, Gebräuchen und Liedern. Ein Beispiel: „Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.“
Altmodisch? Haben Sie einen besseren Trost als solches Vertrauen in den Urgrund des Lebens? Gott ist ja nicht weg, nur weil unsere Zeit ihn vergessen hat. Er ist da! Das ist die gute Nachricht. Alle anderen „Sicherheiten“ scheitern – und der Mensch scheint das erst ausprobieren zu müssen. Das ist die schlechte Nachricht.