Abschotten
6. März 2010
Gut zwei Monate sind jetzt rum und es war schon eine Menge los in diesem Jahr. Weltweit: Erdbeben, Fluten, Kriege. In unserem Land: strenger Winter, Arbeitslosigkeit, prominentes Scheitern. In unserer Stadt: Eiszeit – real und im übertragenen Sinn, leere Kassen, Frust. Wer das alles gleichzeitig an sich ranlässt, bekommt selber ein Problem. Wenn sich so viel in meinem Kopf und in meiner Seele vermengt, wird das ein gefährliches Gemisch. Die Folge kann sein: ich werde bitter, aggressiv, zynisch, depressiv – je nach persönlicher Veranlagung.
Die Seefahrt löst das so: in den riesigen Frachtschiffen werden zwar verschiedenste Waren transportiert, auch Flüssigkeiten. Damit die aber bei Wellengang nicht alle zusammen schwappen, wird abgeschottet. Schwere Stahlwände trennen den Laderaum in Kammern auf. Alles hat seinen Platz.
Ob es so gehen könnte? Nicht ständig alles an sich ranlassen. „Abschotten“ in der eigenen Seele. Nicht verdrängen oder verleugnen. Aber den „Platz anweisen“. Damit ich nicht „überschwappe“. Die erste Kammer bleibt am besten ganz frei und wird täglich geöffnet. Die soll sich füllen mit guten Gedanken, Gottes Geistkraft, Gebet, Hoffnung.